Working-Poor-Familien endlich entlasten!

Ergänzungsleistungen für Working-Poor-Familien haben sich in anderen Kantonen längst als wirksames Mittel gegen Familienarmut erwiesen. In einer am Montag eingereichten parlamentarischen Initiative fordern SP, Grüne und BDP, dass auch der Kanton Zürich auf diesem Weg armutsbetroffene Familien entlastet.

Durch die hohe Arbeitsbelastung – oft gleich in mehreren Jobs – können viele Working-Poor-Eltern ihren Kindern nicht die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die sie verdienen und für eine gesunde Entwicklung brauchen. Gleichzeitig reicht das Einkommen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt der Familie zu decken – eine riesige Belastung nicht nur für die Eltern, sondern für die ganze Familie.

 

Dass hier Handlungsbedarf besteht, ist völlig klar. Und auch wenn es primär Aufgabe der Arbeitgeber ist, existenzsichernde Löhne zu bezahlen, wäre es schlichtweg unverantwortlich, Working-Poor-Familien ihrem Schicksal zu überlassen, bis die Arbeitgeber endlich ihrer sozialen Verantwortung nachkommen. Deshalb reichten SP, Grüne und BDP am Montag eine parlamentarische Initiative ein, welche kantonale Ergänzungsleistungen für Familien mit Kleinkindern ohne existenzsicherndem Einkommen verlangt.

Bewährtes Instrument zur Armutsbekämpfung

Dieses Instrument ist nicht neu – im Gegenteil. Die Erfahrungen in anderen Kantonen wie Solothurn zeigen, dass Ergänzungsleistungen für Working-Poor-Familien ein wirksames Instrument zur Bekämpfung von Familienarmut sind. Sie bringen die dringend nötige finanzielle Entlastung, damit Eltern ihren Kindern die nötige Aufmerksamkeit widmen und ihnen ein stressfreies Umfeld bieten können. Das ist für deren Entwicklungs- und Zukunftschancen von entscheidender Bedeutung – je jünger die Kinder sind, desto wichtiger.

 

Ergänzungsleistungen für Working-Poor-Familien verbessern die Chancen armutsbetroffener Kinder. Sie verringern damit aber auch das Risiko, dass Armut an die nächste Generation weitergegeben und vererbt wird. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer chancengerechten Gesellschaft.

Eine klassische Win-win-Situation

«Neben anderen familienpolitischen Instrumenten wie einer gerechten Familienbesteuerung, Familienzulagen und einem auch für Familien in bescheidenen Verhältnissen erschwinglichen Betreuungsangebot können Ergänzungsleistungen dazu beitragen, die Familienarmut im Kanton Zürich zu lindern», zeigt sich SP-Kantonsrätin Birgit Tognella-Geertsen überzeugt.

 

Und BDP-Kantonsrat Marcel Lenggenhager ergänzt: «Die Einführung von Familien-Ergänzungsleistungen ist eine klassische Win-win-Situation: Working-Poor-Familien können mit ihrem Einkommen und den Ergänzungsleistungen den Lebensunterhalt decken, ihre Kinder erhalten bessere Startchancen und die Gemeinden dürfen sich erst noch über tiefere Sozialhilfekosten freuen.»