Mitwirkung der SP10 beim Papierwerd-Areal

Für das Papierwerd-Areal, auch bekannt unter «Globusprovisorium» zwischen Limmatquai und Hauptbahnhof, existieren bereits viele Ideen. Diese reichen von einem Platz als Begegnungsort über ein Haus der Demokratie bis hin zu einem Erhalt des Gebäudes, in welchem sich aktuell der Coop und Büroräumlichkeiten befinden. Namensgeber für das Areal war eine Papiermühle, welche an diesem Standort von 1472 – 1888 betrieben wurde.

Das Globusprovisorium wurde im Jahr 1961 durch den Architekten Karl Egender auf dem Papierwerd-Areal für das Detailgeschäft errichtet als Ersatzlokal während der Bauzeit des Standorts beim Löwenplatz. Wie der Name schon beschreibt, hatte das Gebäude einen temporären Charakter und wurde dementsprechend konzipiert. Nationale Bekanntheit erlangte das Gebäude sieben Jahre später durch die Jugendunruhen am 31. Mai 1968, welche auch unter «Globuskrawall» in die Geschichtsbücher Einzug fand. Bestimmt waren auch einige unserer langjährigen Mitglieder bei der Besetzung des leerstehenden Gebäudes dabei. Die Zürcher Jugend besetzte das Lokal, weil sie ergebnislos seit 20 Jahren auf ein autonomes Jugend- und Kulturzentrum warteten.

 

In der Zwischenzeit folgten verschiedene Ideenwettbewerbe und Projektvorschläge. Doch keiner überzeugte vollständig. Das letzte Projekt, die Neugestaltung als offener Platz, wurde 2018 an den Stadtrat zurückgewiesen, weshalb der Gemeinderat im Jahr 2020 der Durchführung eines Strategieprozesses zustimmte. Teil des Prozesses ist das Forum Papierwerd in welchem rund 60 Teilnehmende über die Zukunft des Areals diskutieren. Dabei wurden Fachpersonen aus der sozialen und wirtschaftlichen Stadtentwicklung, dem Städtebau, dem Freiraum, der Umwelt, sowie Vertreter:innen der Politik und Bewohnende der Stadt Zürich eingeladen. Als Mitglied der SP-Gemeinderatsfraktion darf ich bei dem Strategieprozess mitwirken. Im ersten Workshop, welcher am 7. Mai 2022 durchgeführt wurde, debattierten wir u.a. über die Bedeu- tung des Ortes und sein Potenzial sowie über seine Ausstrahlung und mögliche Nutzungen auf dem künftigen Papierwerd-Areal. An der zweiten Veranstaltung im Juni stehen die vier Szenarien Bestand, Neubau, Platz und Kombinationen davon im Fokus.

 

Anschliessend findet am 21. November 2022 die Ergebnispräsentation des Dialogverfahrens statt. Daraus entstehen Handlungsempfehlungen, welche dem Stadtrat als Grundlage für eine Interessenabwägung dienen. Der Entscheid des Stadtrats über die Zukunft des Areals erfolgt voraussichtlich 2023/24 und wird dann dem Gemeinderat vorgelegt. Wir dürfen also gespannt sein, wie sich das Papierwerd-Areal in Zukunft weiterentwickeln wird und benötigen ein weiteres Mal etwas Geduld.

(Quelle: https://www.stadt- zuerich.ch/hbd/de/index/staedtebau/ planung/entwicklungsgebiete/papier- werd_areal.html)