Breit diskutieren statt Angst machen
In ihrer Begründung der Strominitiative malten die Initianten ein düsteres Bild von der Horgner Stromversorgung: Der Betrieb sei recht kostenintensiv und nicht in der Lage, marktgerechte Strompreise und Spitzentechnologie zu liefern. Mit der kommenden Marktöffnung drohe dann der Todesstoss. Sicherheit bringe da nur die Flucht in die starken Arme der grossen EKZ.
Gut, hat eine solche Angstmacherei beim Stimmvolk nicht verfangen, auch wenn es noch offene Fragen gibt. Leider war die Stimmbeteiligung mit 39.9% recht schwach. Eine Ursache dürfte die fehlende breite Diskussion in der Gemeinde gewesen sein. Dieses Manko verstärkt der Gemeinderat noch, wenn er erst ab 2026 eine «strategische Analyse» durchführen will. Anscheinend ohne die StimmbürgerInnen mit einzubeziehen.
Es besteht jedoch Handlungsbedarf. Der Gemeinderat könnte ein öffentliches Mitwirkungsverfahren gemäss Art. 9 Gemeindeordnung anbieten, um Optionen für das künftige Geschäfts- und Trägerschaftsmodell der Gemeindewerke zu diskutieren. Das würde auch die demokratische Kultur Horgens beleben.